Gedichte zum Nachdenken!

Folgende Gedichte stellte mir Susi zur Verfügung.
Vielen herzlichen Dank!!

an den Menschen:

Aufschrei der Tränenlosen

Hund mit abgeschnittenen Ohren,
einmal wurd ich nur geboren,
wollte Freund,Gefährte sein
warum läßt du mich allein?

Pferd mit aufgeschlitztem Leibe,
steh verletzt ich auf der Weide,
wollte nutzen,wollte Leben,
Dir und andren Freude geben.
So verlorst Du Dein Gesicht,
dein Gewissen sei Gericht
für all meine Not und Pein.
Partner Mensch,ich sage : NEIN!

Geschundnes Rind auf Viehtransport,
stehend bis zum fernsten Ort,
Leib an Leib,erschöpft,kein Heu,
gebrochne Beine,keine Streu,
nirgens eine Tierraststätte,
wenn ich doch nur Wasser hätte!
Wie kannst so unbeseelt Du sein,
Partner Mensch,ich sage: NEIN!

Und wir,geplagtes Federvieh,
in der Legebatterie,
nirgens Gras und Sonnenschein
und kein Platz für´s zweite Bein.
Auch wir Tiere im Labor,
stimmen ein in diesen Chor.
Wie unbarmherzig kannst Du sein.
Partner Mensch,ich sage: NEIN!

Ein Beutel Mizekatzen
zwischen Hausmüll und Matratzen,
halb erstickt und tief verborgen
wollte man uns so entsorgen.
Sind denn alle inhuman,
nimmt sich keiner unsrer an?
Hört uns niemand ängstlich schrein?
Partner Mensch,ich sage: NEIN!

Eng ist es in dem Riesenraum,
stehen,gehen kann ich kaum,
bin noch zu klein und viel zu dick:
Ferkel in der Mastfabrik.
Zwar leb ich ohnehin nicht lange,
jedoch ist mir ganz furchtbar bange
vor Viren und Elektrozange.
Millionen kleiner Ferkel schrein:
Partner Mensch,ich sage: NEIN!

Versetze dich in unsre Lage,
diese Schmerzen,diese Plage,
alles für Gewinn und Geld.
Gilt dieses nur auf unsrer Welt?

Ob bei einen Tausch der Rollen
wir euch wirklich retten sollen?
Mensch laß diesen Rat dir geben:
Übe Ehrfurcht vor dem Leben!
Du bist verloren wenn wir schrein:
NEIN! NEIN! NEIN!


( Käte Fritzsche,Rostock im Januar 1998 aus:
Anlage zum Tierschutztelegramm Nr.1/98 des
Deutschen Tierschutzbund e.V. )



Offener Brief an die Menschen:

Adieu liebes Herrchen...

Am Morgen bist Du sehr früh aufgestanden
und hast die Koffer gepackt.
Du nahmst meine Leine,
was war ich glücklich!
Noch ein kleiner Spaziergang vor dem Urlaub- hurra!
Wir fuhren mit dem Wagen,
und Du hast am Straßenrand angehalten,
die Tür ging auf,
und Du hast einen Stock geworfen.
Ich lief und lief,
bis ich den Stock gefunden und zwischen meinen Zähnen hatte.
Aber als ich zurückkam,
warst Du nicht mehr da!
In Panik bin ich in alle Richtungen gelaufen,
um Dich zu finden,aber vergebens.
Ich wurde immer schwächer von Tag zu Tag.
Ein fremder Mann kam,legte mir ein Halsband um
und nahm mich mit.
Bald befand ich mich in einem Käfig
und wartete dort auf Deine Rückkehr,
aber Du bist nicht gekommen.
Dann wurde der Käfig geöffnet.
Nein,Du warst es nicht - es war der Mann,
der mich gefunden hat.
Er brachte mich in einen Raum - es roch nach Tod!
Meine Stunde war gekommen.
Geliebtes Herrchen, ich will,daß Du weißt,
daß ich mich trotz des Leidens,das Du mir angetan hast,
noch stets an Dein Bild erinnere.
Und falls ich noch einmal auf die Erde
zurückkommen könnte - ich würde auf Dich zulaufen,
denn ich hatte Dich lieb!

( Die belgische Zeitung " Het Latste Nieuws " druckte den Brief als Mahnung. )


Tierheim


Hinter einen Eisengitter - sitzt ein Hund,er weint so bitter
habt ihr mich den ganz vergessen- ihr Menschen,die mich einst bessesen?

Wo seit ihr hin,ich kann´s nicht fassen-ihr habt mich hier...allein gelassen?

Draußen kommt die finstre Nacht-habt ihr an meine Angst gedacht?!
Kälte schleicht durch alle Ritzen-nirgendwo ein warmes Kissen.

Müde von dem langen stehen-von dem warten,von dem sehen-von dem weinen,
von dem jammern-such ich in der kalten Kammer-einen Platz um auszuruhn.

Um mich her sind andre Hunde-jeder ist für sich allein
ängstlich heulen sie an Wände-gegen harten,kalten Stein.

Blanker Stein auf dem ich liege-feucht von meinem Seelenschmerz
Wo sind die Menschen die ich liebe?! Menschen...ohne Stein als Herz...

Lange konnte ich nicht glauben-daß ihr mich wirklich nicht mehr wollt!
Bin immer hin und her gelaufen,hab geknurrt,und hab gegrollt.

Tagelang hab ich gewartet-kein Futter hab ich angerührt
Wochen...sind darauß geworden...!-von Euch...kam niemand mehr zurück!

Lange hab ich überlegt-was hab ich euch nur getan?
sicher war es furchtbar schlimm-sonst hättet ihr das nicht getan!

Draußen vor den Eisengitter-gehen viele,Tag für Tag
schauen oft zu mir herüber-aber keiner holt mich ab.

Manchmal kommen Kinder,die spielen auch mit mir
doch wenn dann der Abend kommt-gehn sie heim und ich bleib hier!

Traurig stehe ich am Gitter-wedle freundlich jedem zu-wer mich anschaut...?
kommt doch nicht wieder,egal ob ich noch wedeln tu...

Lange Zeit ist schon vergangen...-ich fühle nicht mehr diesen Schmerz
irgendwann hab ich vergessen-wie er war,DER MENSCH MIT HERZ...!


( gewidmet allen Hunden und Katzen,die jemals ein Tierheim von innen sahen )
Gisela Löbert